Bad Erlach erhält Kinderreha-Zentrum

Kinderreha Bad Erlach

Bad Erlach wird der Standort für das neue Kinderreha-Zentrum im Osten Österreichs. Ab 2019 sollen insgesamt 114 Betten für mobilisierende und psychosoziale Rehabilitation zur Verfügung stehen.

Jahrelang hat sich Bad Erlach darum bemüht, als Standort für das Kinderreha-Zentrum ausgewählt zu werden. Nun erteilte der Hauptverband der Sozialversicherungsträger den Zuschlag an die hospitals ProjektentwicklungsgesmbH, wie die Präsidentin Ulrike Rabmer-Koller mitteilte.

Der Neubau wird ab Herbst 2017 in unmittelbarer Nähe zur Therme Linsberg Asia mit 7.000 Quadratmetern Nutzfläche errichtet. Neben den 114 Betten, 67 in der mobilisierenden und 47 in der psychosozialen Rehabilitation, für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre, werden 77 Betten für Begleitpersonen eingerichtet. Die Eröffnung ist für das Frühjahr 2019 geplant. Berndt Martetschläger, Geschäftsführer von „hospitals“, gab die Investitionskosten mit 28 Millionen Euro an. Die Gesellschaft ist mit sechs Rehazentren in Österreich mit insgesamt rund 900 Betten und einem Standort in Polen vertreten.

Kooperation auch mit MedAustron geplant

"Für kranke Kinder brauchen wir spezifische medizinische Angebote“, sagte Landeshauptmannstellvertreterin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) bei der Projektpräsentation am Mittwoch. Mit dem geplanten Kinderreha-Zentrum in Bad Erlach könnten nun Kinder für die Zukunft bestmöglich versorgt werden. Niederösterreich leiste dafür jährlich rund 1,6 Millionen Euro im Vollausbau, hielt sie fest.

Der Wandel von der Industrie- hin zur Gesundheitsgemeinde sei gelungen - das sei eine Voraussetzung für das Projekt gewesen, sagte Bürgermeister Hans Rädler. Vorgesehen sei zudem, dass Kinder, die im Ionentherapiezentrum MedAustron in Wiener Neustadt behandelt werden, mit Begleitperson im Rehazentrum übernachten können.

Unbürokratischer Zugang soll gewährleistet werden

„Die Einführung der Kinder-Rehabilitation ist ein besonderer Meilenstein für die Sozialversicherung“, freut sich Rabmer-Koller, die Präsidenten des Hauptverbands der Sozialversicherungsträger. „Zum einen ist es wichtig, dass Kinder jetzt die gleichen Voraussetzungen vorfinden, wie sie für Erwachsene schon längst normal sind. Zum anderen hat der Hauptverband erstmals selbst medizinische Leistungen in einem europaweiten Vergabeverfahren ausgeschrieben und kann so die bis dato übliche Trennung der Zuständigkeiten für angeborene oder erworbene Störungen beenden“, so Rabmer-Koller. Ziel sei es, künftig einen unbürokratischen Zugang zur Rehabilitation für Kinder und Jugendliche zu bieten.

Derzeit müssen die bundesweit etwa 5.000 Kinder, die nach einem Unfall oder einer Krankheit eine Reha brauchen, noch in Zentren für Erwachsene oder ins Ausland ausweichen. Das bedeutet meist eine zusätzliche Belastung für die Familien

 

21.12.2016 16:07

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