Rallye- „Salzburgkäfer“ aus den 70er Jahren in Bad Erlach!

Eine Legende kehrt zurück -ermöglicht haben dies Erich Rennhofer und Michael Hofer.

Ziel war es in erster Linie der Versuchung Motorsport nachzugehen. In zweiter Linie lag unser Interesse jedoch darin, altes Blech wieder zum Leben zu erwecken und eine Legende zurückkehren zu lassen, so Erich Rennhofer.

Mit mühvoller Arbeit, Liebe zum Detail und dem nötigen Kleingeld wurde dieser Rallyebolide aus den 70er Jahren in vielen, vielen Arbeitsstunden wieder aktiviert und wartet nun auf seinen ersten Rallyeeinsatz bei der BP Ultimate Rallye – im Land der 1000 Hügel vom 07 – 08 September 2007 in Krumbach.

Wir besuchten heuer schon einige Käfertreffen mit unserm Salzburgkäfer und erweckten großes Interesse bei vielen Käferfreunden und Besuchern. Für viele Besucher war dies der erste Kontakt zu einem original Salzburgkäfer. Einige kannten diese noch von früher aus Zeitungsberichten oder von Rallyebesuchen, jedoch so hautnah konnten sie erst jetzt dieses Fahrzeug bewundern, so Rennhofer.

Geschichte des Salburgkäfers – wie alles begann

Schon in den Sechzigerjahren setzte die Motorsportabteilung von Volkswagen Porsche Austria erfolgreich Formel V (Austro Vau) und später Porsche 908 und 917 im Motorsport ein.

Erfolge:

Im Jahr 1971 begann der österreichische VW- und Porscheimporteur selbaufgebaute Käfer im Rallyesport einzusetzen. Die Käfer hatten ein besonders Design – silber mit schwarzem Kofferraum- und Motordeckel und einem rot-weiß-rotem Streifen.

Nach mehreren Siegen im heimischen Rallyesport und nach dem Gewinnen der Staatsmeistertitel von 1971 und 1972 wurde der Einsatz auch auf internationale Rallyes ausgedehnt.

Jedoch auch Tony Fall hielt bei der Akropolis Rallye 1973 bis zu seinem Ausfall die Weltelite des Rallyesports mit seinem Salzburgkäfer in Schach. Er lag zur Halbzeit auf dem 2. Gesamtrang.

Das Ende:

Der für die Erfolge verantwortliche Rennleiter Gerhard Strasser übernahm Ende 1973 einen neuen Tätigkeitsbereich und dies führte zum Abschied der Käfer aus der Rallyeszene. Die verbliebenen Salzburgkäfer wurden zum Teil in der Rallye-Cross Meisterschaft 1974 eingesetzt und die restlichen Boliden wurden an private Interessenten verkauft.

Die bedeutete das Ende der kurzen aber erfolgreichen Karriere des Salzburgkäfers.

Daten von früher bis jetzt

1973

Rallye Elba 1973 (Trombotto)

Rallye Akropolis (Fall)

Österreischische Alpenfahrt

1974

Meherere Einsätze bei belgischen Rallyes (Doppelreiter)

1975 – 1980

Zahlreiche Rallyes in Österreich

1980 – 2004

In dieser Zeitspanne wurden Teile des Käfers verkauft bzw. verschrottet

2004 – 2006

Neuaufbau des Fahrzeuges

Technische Details des Fahrzeuges:

Um einen alltagstauglichen und für jedermann erschwinglichen 50 PS Käfer in einen konkurrenzfähigen Rallye-Boliden zu verwandeln waren einige technische Veränderungen und ein genialer Tuning-Meister von Nöten. Es war Paul Schwarz mit seiner Truppe, welcher die serienmäßigen Käfer zu einem international anerkannten Gegner heranwachsen ließ.

Die Modifikationen:

Die Motoren der Rallye-Käfer leisteten zwischen 115 und 125 PS, dies wurde durch einige Veränderungen erreicht. Es wurden 2 Weber Doppelvergaser (461DA), ein leichterer Schwung, 40 mm Einlassventile, eine fast unveränderte Auspuffanlage und teilweise geschmiedete Mahle-Kolben verwendet.

Das Herzstück der Modifikation kam vom Tunig-Meister Schwarz persönlich. Er versetzte der originalen Nockenwelle seinen ganz persönlichen Schliff. Zusätzlich zur originalen Ölpumpe kam eine weitere zum Einsatz, welche für das Trockensumpfsystem zuständig war. Das Frontblech musste einem geschlitzten weichen, hinter diesem sich der Ölkühler befindet.

Für die richtige Übersetzung sorgte anfänglich ein 4 – Gang und später ein 5 – Gang Getriebe.

Die Änderungen am Fahrwerk selbst fielen recht spärlich aus. Die Vorderräder erhielten eine negative Sturzeinstellung und BILSTEIN lieferte spezielle Rallyedämpfer.

Weiters kamen größere hintere Radbremszylinder, 4 BOSCH Zusatzscheinwerfer, 5 ½ Zoll Felgen und ein Überrollbügel zum Einsatz.

Technische Daten dieses Fahrzeuges:

Motor:

1600 ccm Motor komplett überholt, Pleuel und Zylinder bearbeitet, Verdichtung erhöht, Schwung erleichtert, verstärkte Ventilfedern, spez. Ventilführungen, Alu-Ventildeckel geschraubt, geänderter Gebläsekasten (Eigenbau), feingewuchtet, Nockenwelle (Serie) umgeschliffen, 2 Weber Doppelvergaser 40 IDF (im Rallye Einsatz 2 Weber 46 IDA Rennvergaser), Sebring Sportauspuff, Trockensumpfschmierung mit Frontölkühler (Thermostat gesteuert)

Getriebe:

5-Gang Getriebe von VW-Porsche 914, Schaltwegverkürzung mit Federsperre für ersten Gang

Fahrwerk:

Bilstein Rallye Stoßdämpfer, komplett Urethan-gelagert

Sonstiges:

4 Zusatzscheinwerfer BOSCH RALLYE KNICK (2 Breit und 2 Weitstrahler a 100W), 19,05 mm Radbremszylinder hinten, Umbau auf Radbolzen statt Schrauben, Wichers Überrollkäfig mit Kreuz, H- und Einstiegsstrebe, Sparco Feuerlöscher, Vollschallensitze SPARCO Pro 2000, 6-Punkt Sparco H-Gurt (Fahrer), 4-Punkt H-Gurt (Beifahrer), Notaus mit Fernauslösung, geschlitztes Frontblech für Ölkühler, Umbau der Handbremse (Fly off), elektrische Benzinpumpe, 8 mm Stahlflex Spritleitung, Eigenbau des Armaturenbrettes (MAHAG Style) mit 80 mm Tacho, 80 mm Drehzahlmesser, 52 mm Zusatzarmaturen, 2 mechanische Stoppuhren, Terratrip Intercom und Leseleuchte für Beifahrer.

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16.08.2007 00:00

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