„Think Big“ im Flussbett der Schwarza

Wenige Tage vor der offiziellen Eröffnung des Kunst-Projektes „Think Big“ (Freitag, 13. Mai, 18 Uhr) nimmt dieses bereits seinen Platz im ausgetrockneten Flussbett der Schwarza oberhalb der Straßenbrücke seinen Platz ein. Das grün gestrichene, auf Privatgrund verankerte Objekt des in Lanzenkirchen aufgewachsenen und schon längere Zeit in Wien lebenden Johann Karner und seines Partners Hans Wetzelsdorfer – beide sind im Burgenland sehr bekannte Künstler - setzt viele, die es bereits entdeckt haben, in Erstaunen und Ratlosigkeit. Zur Erläuterung: „Think Big“ heißt frei übersetzt „in großen Zusammenhängen denken“ und soll, so Johann Karner, einerseits den globalen Gedanken von größeren Wechselbeziehungen verkörpern und richtet sich andererseits ganz persönlich an den Menschen. „Der  Fluss, das fließende Wasser,  war schon seit jeher anregend für den menschlichen Geist“, erläutert der auf Kunst im öffentlichen Raum spezialisierte Künstler und verweist auf zwei vom griechischen Philosophen Heraklit überlieferten Zitate: „Es ist unmöglich, zweimal in denselben Fluss hineinzusteigen.“ und „Alles fließt.“  Während das Zweite allgemein bekannt ist, bedarf Ersteres im speziellen Fall einer näheren Erklärung: Der Schriftzug „Think Big“ steht in jedem Augenblick in einem anderen Wasser – er ist das Beständige im Fließenden, im Gedankenfluss.

Beleuchtet man die Aussage „Think Big“ somit eingehender, treten Betrachtungen zutage, die durchaus einer Diskussion wert sind. Was von den Künstlern zweifellos beabsichtigt ist. Wie überhaupt die Kulturabteilung des Landes Niederösterreich mit ihren jährlichen NÖ Viertelfestivals – diesmal im Industrieviertel – bewusst darauf hinzielt, „Interesse, Verständnis und Anerkennung für Kunst und Kultur zur schaffen“ (so Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll). „Der Platzhirsch ist zurück“ heißt es daher zu Recht auch in Lanzenkirchen und Bad Erlach. „Think Big“ ist eines von 70 Projekten (darunter 22 Schulprojekte) im Industrieviertel, bei denen sich Künstler mit Besonderheiten rund um das Motto „Industrie – Utopie“ auseinander setzen. Sämtliche Projekte werden vom Land Niederösterreich gefördert. Auch die Gemeinden tragen einen kleinen Anteil der anfallenden Kosten bei, zumeist durch Beistellung von Gemeindearbeitern etc.
 
Die Eröffnung findet am Freitag, dem 13. Mai statt. Sie wird von den beiden Bürgermeistern von Lanzenkirchen (Bernhard Karnthaler) und Bad Erlach (Abg. z. NR Hans Rädler) vorgenommen. Für die musikalische Umrahmung sorgt „Schneckerl“ Josef Schultner (Sax). Eintritt: frei. Der ORF Burgenland hat übrigens die Installationsphase der 4 m hohen „Think Big“- Lettern mitgedreht.
 
Infos: www.johannkarner.com 

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Text und Fotos: Johann Tomsich 

 

05.05.2011 00:00

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